45. Lange Bahn Lauf

Mitte Mai ist Rennsteiglauf und schon seit Jahren gilt der Lange Bahn Lauf als einer der üblichen Vorbereitungswettkämpfe. So wurde es also auch für mich mal Zeit, die Stadt Suhl aufzusuchen, genauer gesagt, das Schießsportzentrum im Ortsteil Friedberg. Für schlanke 22 Euro sicherte ich mir den Startplatz für die 33,6 Kilometer lange Strecke, von denen ein Teil auf einer Doppelschleife führen sollte.

Im Vorfeld wurde bekannt, dass wegen Forstarbeiten die übliche Strecke nicht laufbar sien würde und es einen kleinen Umweg geben müsste – in doppelter Ausführung natürlich, sodass am Ende offizielle 34,7 km aufgerufen waren. Das war natürlich kein Problem, denn vor dem Rennsteiglauf am 13. Mai kann man natürlich nicht genug Vorbereitungskilometer sammeln.

Das Event ist gut organisiert – und wer lesen kann, vermeidet wartende Läufer:innen hinter sich bei der Startnummernausgabe. Doch mein Warten hielt sich in Grenzen, denn von rund 130 gemeldeten Läufer:innen des „Champions Lauf“ fanden sich ohnehin nur reichlich 100 am Startort ein. Von den rund 1.000 weiteren Meldungen auf den weiteren Strecken und Kinderangeboten, sollten letztlich über 900 im rechtzeitig vor Zielschluss im Ziel ankommen – neuer Rekord, wie man vermeldet. Es handelt sich also um ein eher kleineres Event, auch wenn ich selbst natürlich nie in der Orga-Verantwortung stecken will. Die Halle auf dem Gelände des Suhler Schießsportzentrums war ausreichend groß und es standen genug Bierzeltgarnituren zur Verfügung, um sich selbst, seine Klamotten und ggf. das eigene Gepäck zu organisieren.

Der Lauf begann unspektakulär. Wenige Minuten vor dem Startschuss endete der Regen. Irgendwas um 6-8°C dürften geherrscht haben. Bestes Laufwetter also. Nach dem Start geht es über das Gelände des Schießsportzentrums, danach über die A73 und schließlich in den Wald. Nach gut 5km gab es den ersten Verpflegungspunkt und danach ging es zwei mal auf eine rund 11,5 km lange Runde. Zwischendurch gab es auch mal „Gegenverkehr“ und so bekamm ich den späteren Sieger wenigstens auch mal zu Gesicht.

Prinzipiell bietet der Lauf eine sehr schöne Waldstrecke ohne besondere technische Herusforderungen (sage ich jetzt mal so). Doch nicht in diesem Jahr, denn in den Tagen zuvor gab es reichlich Dauerregen, sodass einige Passagen zur echten Matschpartie mutierten. So entschied ich später, bei Strava den Aktivitätstyp auf „Trail“ zu stellen. Aber der Matsch tat dem Ganzen keinen Abbruch – der Lauf hat echt Spaß gemacht.

Kilometermarkierungen gab es übrigens keine – lediglich 5km vor Schluss motivierte noch mal ein einsprechendes Schild. Die Richtungspfeile auf dem Boden bestanden aus Sägespänen, von denen es in Thüringen gerade mehr als reichlich gibt – nachhaltiger geht es kaum und die Pfeile hielten bis zum Schluss, denn kaum jemand ist darauf rumgelatscht. Die Streckenposten hatten, soweit ich das mitbekommen habe, sehr wenig zu tun, schließlich gab es nie Orientierungsschwierigkeiten und auch an den schlammigen Bergab-Passagen habe ich nie Verletzte gesehen, um die sich jemand kümmern musste (und natürlich hoffe ich, dass da meine Wahrnehmung nicht verzerrt ist).

An den Verpflegungspunkten standen zur Auswahl: Wasser, Cola, Orangenlimo, süßer Tee, Banane, Schokolade und Riegel. Mehr war auch nicht nötig. Dazu immer ein kleiner, netter Schwatz mit den Helfer:innen – alles in allem eine runde Sache. Im Ziel gab es eine schöne Medaille und eine Lauffreundin, die rund 20 Minuten vor mir im Ziel war, meindte, dass die Duschen eiskalt seien – ist halt ein Unterschied, ob die Warmwasserbereitung für ein paar Sportschütz:innen arbeiten muss oder für knapp 1.000 Läufer:innen – also nur wenig Abzug in der B-Note. Im Zielbereich konnte ich noch ein wenig trinken und essen. Die Halle war im Gegensatz zum Morgen sehr gut gefüllt, schließlich kamen zu den Kinderläufen neben den Eltern auch noch einige Großeltern dazu. Trotzdem: Die Halle war zwar gut gefüllt, aber alles andere als übervoll, sodass ich mich setzen, verschnaufen und ein wenig mit anderen Läufern fachsimpeln konnte.

Abschlussfazit: Eine SEHR schöne Veranstaltung, die ich mit Sicherheit noch mal besuchen werde. In so ziemlich allen (kurzen) Gesprächen, die ich vor, während und nach dem Lauf führen durfte, schwang das Thema Rennsteiglauf in vier Wochen durch, wer von wo aus startet, worauf man sich da besonders freut usw. Das wird dem Lange Bahn Lauf vielleicht nicht ganz gerecht, aber schließlich vermarktet er sich selbst als „Der Klassiker vor dem Rennsteiglauf“.

Ach ja, für die Statistik:

  • 34,7 km (offiziell)
  • 650 Höhenmeter (offiziell)
  • 3:44:11,2 h netto
  • Platz 94 von 113 Starter:innen (davon 110 im Ziel) – hätte schlimmer sein können
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